Bei den Diskussionen um die Neat wird immer wieder die lange Tradition der Alpen-querenden Verkehrswege durch die Schweiz beschwört. Im Mittelalter führen wichtige Saumwege über den Gotthard und die Berner und Walliser Pässe. 1805 wird über den Simplon die erste Chaussee im Gebirge fertiggestellt. In den 1820er Jahren entsteht am Gotthard ebenfalls eine Strasse: Die Serpentinen in der Tremola werden zu einer Ikone des Gebirgsstrassenbaus. In den 1860er Jahren kommt die Axenstrasse hinzu: Damit führt auch im Norden eine durchgehende Strasse zum Pass. Mit der Eröffnung der Eisenbahnlinien am Gotthard (1882), Simplon (1905) und Lötschberg (1913) verlieren diese Strassen ihre Bedeutung für den Transitverkehr. Sie erleben jedoch im Tourismus und mit den aufkommenden Motorfahrzeugen ab der Zwischenkriegszeit ein Revival.
« Man reist ja nicht, um anzukommen, sondern um zu reisen. »
Johann Wolfgang von Goethe, Brief an Caroline Herder, 05.09.1788