2019 wird Alfred Eschers 200. Geburtstag gefeiert. Zweifellos war der Eisenbahnbaron eine Ausnahmefigur, nicht zuletzt für den Bau der alten Gotthardbahn. Von 1848 bis zu seinem Tod 1882 ist der Zürcher Regierungsrat auch Nationalrat und Verwaltungsratspräsident der Kreditanstalt, die seine Eisenbahnprojekte finanziert (deswegen hat er sie gegründet). 1863 übernimmt er das Präsidium des Gotthardkomitees, 1871 der Gotthardbahngesellschaft. Doch massive Kostenüberschreitungen gefährden den Bau und erzwingen seinen Rücktritt: 1877 von der Kreditanstalt, 1878 von der Gotthardbahn. Die Gotthardlinie kommt vor allem zustande dank der Interessenpolitik Basels, der neuen Tunnelbautechnik und dem Konsens Italiens, Deutschlands und der Schweiz. Escher hat diese Konstellationen erkannt und genutzt – nicht weniger, aber auch nicht mehr.
« Bis zur Eröffnung des grossen Gotthard-Tunnels wird den Actionären auf das jeweilig eingezahlte Capital ein fester Zins von 6pCt. für's Jahr in halbjährlichen Raten aus dem Baufonds vergütet [...]. »
Prospekt für Aktien der Gotthardbahn-Gesellschaft, 19. Jahrhundert