Verletzlicher Verkehr

12. August 2017
Wenn der Tunnel zum Umweg wird
Wenn der Tunnel zum Umweg wird

Der Rastatter Tunnel, der die Gleise destabilisiert hat, wird mit Beton gefüllt. (2017, Keystone)

Fast reibungslos rollen die Züge von Nord nach Süd und umgekehrt. Sie transportieren zahllose Güter und Menschen. Doch das ausgeklügelte Verkehrssystem ist fragil, wie der Vorfall von Rastatt (Baden-Württemberg) zeigt. Am 12. August 2017 sacken im Rheintal-Korridor infolge von Tunnelarbeiten einige Meter Gleise ab - mit fatalen Folgen auch für die Neat. Während knapp zwei Monaten liegt der Verkehr lahm wegen einer defekten Stelle, die täglich von rund 200 Fern- und Regionalzügen passiert wird. Die Ausweichrouten über Stuttgart und durch das Elsass haben nur Kapazitäten für rund 80 Züge, dafür steigt in den Basler Rheinhäfen der Güterumschlag um einen Drittel an. Die Logistik- und Transportunternehmen beklagen grosse finanzielle Einbussen. Man zieht aus dem Debakel eine Lehre: Es braucht mehr Koordination und Risikomanagement, also die konzeptuell-logistische Etablierung von regionalen Parallelstrecken.

« Es muss viel mehr zentral koordiniert werden, über die einzelnen Korridore hinaus. »

Gregor Saladin BAV, NZZ, 2. Oktober 2017
34'824 Signale

werden von den SBB mit 530 Stellwerken gesteuert.

1.2 Mio. Menschen

sind in der Schweiz täglich mit der Bahn unterwegs; täglich werden 210'000 Tonnen Güter transportiert.

10'264 Tunnels, Brücken und Schutzbauten

ermöglichen den Bahnverkehr, sind aber auch Gefahrenherde.

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